Technik, die wirkt

Im PROTECT Lab entwickeln und evaluieren wir Behavioral Health Technology-Interventionen, mit einem Fokus auf Internet- und mobil (App)- basierte Gesundheitsinterventionen. Die kurz und langfristige Wirksamkeit aller Interventionen werden im Rahmen von randomisiert-kontrollierten Studien umfangreich überprüft.

Darüber hinaus beschäftigen wir uns mit Indikationsfragen, z.B. für welche Betroffenen, unter welchen Bedingungen und auf Basis welcher theoretischer Wirkmechanismen die Interventionen effektiv sind, sowie wie die Inanspruchnahme von solchen Innovationen Interventionen, insbesondere bei bisher unterversorgten Zielgruppen erhöht werden kann.

Weitere Forschungsfragen beziehen sich auf die Kosteneffektivität solcher Verfahren.

 

Zielgruppen

Die Bandbreite der Interventionsbereiche für die PROTECT gemeinsam mit nationalen und internationalen Experten, Interventionen entwickelt und evaluaiert schließt u.A. Interventionen für die Folgenden Bereiche ein:

  • Prävention von Depression
  • Stressmanagement
  • Resilienz
  • Behandlung von Depression
  • Angststörungen
  • Schlafstörungen
  • Posttraumatische Belastungsstörungen
  • Sexuelle Funktionsstörungen
  • Alkoholmissbrauch
  • Rückfallprävention bei Sexualstraftätern
  • psychische Gesundheit bei Studierenden
  • psychische Gesundheit bei Arbeitnehmern
  • Chronische Rückenschmerzen
  • Depression bei komorbiden somatischen Erkrankungen wie Diabetes, chronische Rückenschmerzen, Tumore, Koronare Herzkrankheiten

Gemeinsam mit unseren Partnern wurden bereits/werden derzeit über 40 randomisiert-kontrollierte Studien zur Überprüfung der Wirksamkeit Internet- und mobil-basierter Gesundheitstrainings durchgeführt.

 

Was ist Behavioral Health Technology?

Unter Behavioral Health Technology-Interventionen versteht man die Verwendung neuer Medien, wie das Internet oder Apps, zur Bereitstellung klinischer, sowie gesundheitspsychologischer Interventionen zur Förderung der psychischen und körperlichen Gesundheit, sowie zur Prävention und Behandlung psychischer und körperlicher Störungen und Erkrankungen.

Im Unterschied zu störungsbezogenen Gesundheitswebsites im Internet wird bei hierbei nicht nur Wissen zu möglichen Ursachen, Symptomen und Verläufen vermittelt. Vielmehr zielen Behavioral Health Technology-Interventionen unter Nutzung bewährter gesundheitspsychologischer oder psychotherapeutischer Techniken darauf ab, emotionale und kognitive Lernprozesse bei Teilnehmern auszulösen, deren Generalisierung zu fördern sowie Verhaltensänderungen im Alltag zu initiieren und aufrechtzuerhalten.

 

Was sind die Vorteile von Behavioral Health Technology?

  • Zeit- und Ortsunabhängigkeit: durch die einfache Zugänglichkeit internetbasierter Verfahren können Menschen mit Mobilitätseinschränkungen oder Menschen in unterversorgten Regionen auf unkomplizierte Weise evidenzbasierte psychotherapeutische Behandlung in Anspruch nehmen, ohne längere Fahrt- oder Anreisezeiten in Kauf zu nehmen. Auch Berufstätige, die Angebote der Routineversorgung während der Praxiszeiten nicht wahrnehmen können, profitieren davon.

  • Anonymität: trotz der wachsenden Aufmerksamkeit und Akzeptanz sind psychische Probleme immer noch mit einem gewissen Maß an Scham und Stigmatisierung behaftet. Die Anonymität des Internets umgeht dieses Hindernis im Hilfesuchverhalten von Patienten und bietet dadurch potentiell die Möglichkeit, Bevölkerungsgruppen zu erreichen, die sonst keine therapeutische Behandlung in Anspruch nehmen würden.

  • Niedrigschwelligkeit: Internetbasierte Verfahren bieten die Möglichkeit, niedrigschwellige Angebote wahrzunehmen und können einen Einstieg in weiterführende face-to-face-Behandlungsmöglichkeiten erleichtern.

 

Wie wirksam sind Behavioral Health Technology-Interventionen?

Inzwischen liegen hunderte von randomisierten Wirksamkeitsstudien vor, die die Effektivität so einer Vorgehensweise für zahlreiche Zielgruppen nachgewiesen haben. Dabei finden sich für viele Bereiche Effekte die vergleichbar sind mit dem traditioneller vor Ort Gesundheitsangebote, wie bspw. ambulanter Psychotherapie.

Allgemein verständliche Übersichten über die Wirksamkeit und Anwendungsmöglichkeiten für verschiedene Bereiche finden sich in folgenden Arbeiten: